Das Schönste kommt zum Schluss by McInerney Monica

Das Schönste kommt zum Schluss by McInerney Monica

Autor:McInerney, Monica
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2015-09-28T16:00:00+00:00


Kapitel 26

Nick hatte gerade sein Telefonat mit Genevieve beendet, da kam Celia in die Küche. »War das Angela?«

»Nein, es war Genevieve.« Nick berichtete Celia rasch, was er von seiner Tochter erfahren hatte.

»Zwei Tage mit anstrengenden Untersuchungen? Womöglich sogar drei? Ganz allein?«

»Sie wollte es so.«

»Ich behaupte nicht das Gegenteil.« Celia lachte kurz. »Mir ist sehr wohl aufgefallen, dass sie heute Morgen gar nicht schnell genug losfahren konnte.«

Nick gab keine Antwort.

Celia musterte ihn gründlich. »Es ist gut, dass sie sich endlich untersuchen lässt. Hoffentlich ist die Ursache ihrer Kopfschmerzen dann ein für alle Mal geklärt.«

Nick gab ein unbeteiligtes Brummen von sich.

»Nun denn«, begann Celia in heiterstem Tonfall. »Berichte mir doch das Neueste von deinem Familientreffen. Sind in Irland weitere faszinierende Tagebücher aufgetaucht?«

Nick setzte sich. »Bist du so höflich wie der Rest der Familie, oder interessiert dich das wirklich?«

»Du bist heute aber sehr verdrießlich. Natürlich interessiert es mich. Sehr sogar. Ich trage den Namen Gillespie – wenn auch nur durch Heirat – bald länger, als du auf der Welt bist. Errigal war immer mein Zuhause. Und du weißt, dass auch dein Onkel ein wenig Ahnenforschung betrieben hat. Wenn du willst, suche ich die Unterlagen für dich heraus. Sie sind irgendwo bei mir im Haus. Ich hätte sie mitgebracht, wenn ich geahnt hätte, wie … Wie sagt man da?«

»Besessen?«

»Enthusiastisch du die Sache angehst. Tatsächlich stehen bei mir ganze Aktenordner. Ich schicke sie dir, sobald ich wieder zu Hause bin. Vor deiner Irlandreise.« Sie blickte in den Korridor. »Es gibt da noch etwas, was ich dir sagen wollte, solange wir allein sind. Nick, mir ist nicht entgangen, dass zwischen dir und Angela eine gewisse Spannung herrscht.«

Nick erwiderte nichts.

»Was kein Wunder ist. Dieser Brief war grässlich. All diese Dinge, die sie über dich und mich geschrieben hat, nicht zu vergessen ihre eigenen Kinder. Sollte sich bei den Untersuchungen nicht herausstellen, dass sie an einer Geisteskrankheit leidet, ist die Alternative auch nicht gerade ermutigend, oder?«

»Der Brief war meine Schuld, Celia.«

»Verzeihung?«

»Angela hat sich nur ihren Frust von der Seele geschrieben. Sie wollte den Brief doch niemals abschicken. Das habe ich getan.«

»Du hast was?«

»Ich habe ihn verschickt. Aus Versehen.«

»Oh, na schön. Das mag ja sein, aber verfasst hat sie ihn, oder nicht? Und tu nicht so, als ob du nicht darüber wütend wärst, Nick. Deine Loyalität ist bewundernswürdig, aber ich habe dich schon als Kind erlebt. Angela ist …«

Nick stand abrupt auf. »Meine Frau. Und unsere Ehe geht nur uns etwas an, Celia. Entschuldige mich bitte. Ich muss ein paar E-Mails schreiben.«

Am nächsten Tag kamen Genevieve und Victoria in Lindys Zimmer.

Lindy schminkte sich. »Was meint ihr? Viel Farbe, oder soll ich so tun, als hätte ich mir gar keine Mühe gegeben, damit ich ihn nicht verschrecke?«

»Kommt auf seine Absicht an«, sagte Genevieve. »Was hat er denn am Telefon gesagt?«

»Er hat nur gefragt, ob es mir passen würde, wenn er heute vorbeikommt.«

»Und was hast du gesagt?«

»Dass das wäre großartig wäre. Meint ihr, das war falsch? Klingt das zu interessiert?«

In dem Moment klopfte es an der Tür.

»Komm rein, Ig!«, rief Genevieve. »Perfektes Timing.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.